Inhalt:
Tipp 1: Schluckauf
Tipp 2: Aufstoßen
Tipp 3: Magenknurren
Tipp 4: Niesen und Husten
Tipp 5: Blähungen und Flatulenzen
Tipp 6: Toilettengeräusche
Tipp 7: Gähnen
Tipp 8: Schnäuzen
Tipp 9: Handygeräusche
Tipp 10: Kopfhörer- und Lautsprechergeräusche
Blähungen und nachfolgende Flatulenzen, Schluckauf und Magenknurren sind Körpergeräusche, von denen wir nicht wünschen, dass unsere Umgebung sie wahrnimmt. Die größten Übeltäter verursachen nicht nur ein Geräusch, sondern sogar einen Geruch, manchmal sehen Körperreaktionen wie Gähnen auch einfach schlecht aus. Es gibt ein paar Tricks, die ich dir verrate, damit du nicht auf so eine unangenehme Weise beim Geschäftsessen oder Date auffällst.
Uns allen ist bekannt, dass das Kundtun mancher Körperreaktionen als absolutes Tabu gilt, andere Dinge werden in Grenzen toleriert. Wie hoch die Toleranzschwelle ist, hängt auch von der Erziehung und Kultur ab. Die entsprechenden Sitten haben sich übrigens im Laufe der Zeiten gewandelt, wie der aus dem Barock (etwa 17. Jahrhundert) stammende Spruch “warum rülpset und furzet ihr nicht …” eindrucksvoll belegt. Er forderte geradezu die Anwesenden einer Tafel auf, mit den entsprechenden Körpergeräuschen ihr Wohlgefallen am gelungenen Mahl zu bekunden. (Der zweite Teil ist noch drastischer: “Warum onaniert ihr …”.)
Tipp Nummer 1: Schluckauf
Diese Körperreaktion wird durch ein unkontrolliertes Zusammenziehen des Zwerchfells außerhalb der normalen Atmung ausgelöst. Die Lunge dehnt sich ruckartig und lässt vermehrt Luft einströmen. Daraufhin schließt sich durch einen Reflex sehr schnell die Stimmritze, was das Einströmen von Luft unterbricht (als Schutz für die Lunge). Daraufhin machst du „hicks“. Es gibt mehrere mögliche Auslöser wie kalte Getränke, scharfe Gewürze oder viel Kohlensäure dafür, doch diese sind eigentlich uninteressant. Wie unterdrückst du nun einen Schluckauf? Empfohlen wird stets, auf einen Punkt zu starren, die Luft anzuhalten oder sich erschrecken zu lassen. Das funktioniert höchstens in Grenzen. Doch trinke in diesem Moment langsam einige Schlucke stilles Wasser. Es kann pures Leitungswasser sein. Das hilft wirklich.
Tipp Nummer 2: Aufstoßen
Während ein Schluckauf meistens von der Umgebung belächelt wird, gilt der handfeste Rülpser schon als ordinär. Die Luft im Magen muss aber irgendwo hin und sucht sich ihren Ausgang. Wiederum gibt es diverse Ursachen für das Aufstoßen, die du vermeiden kannst. Dazu zählen zu viel Alkohol und Nikotin, hastiges Essen, beim Essen schwatzen, Kohlensäure und auch manche Medikamente. Doch was machst du nun, wenn du bemerkst, dass die Luft mit Macht nach außen drängt und du noch bei Tisch sitzt – vielleicht sogar mit Menschen, die dich weniger kennen und vor denen du ein ausgezeichnetes Bild abgeben willst?
Die erste Notfallmaßnahme: Halte dir eine Serviette vor den Mund. Lasse diesen geschlossen. Versuche den Luftstrom kontrolliert und auch durch die Nase entweichen zu lassen. Beachte für diesen Moment deine Körperspannung und konzentriere dich auf den Luftstrom. Höre auf zu reden. Wende dich ein wenig von der Gesellschaft ab. Nötigenfalls stehst du vom Tisch auf. Du kannst mit einer flüchtigen Geste auf die Tür weisen, man wird verstehen und dich gehen lassen.
Tipp Nummer 3: Magenknurren
Dieses Geräusch ist wirklich schwer unter Kontrolle zu bekommen, außerdem kann es so spontan entstehen, dass du nichts dagegen machen könntest, selbst wenn du wolltest. Entgegen der landläufigen Auffassung entsteht es eher selten durch Hunger, sondern häufiger durch Luft im Magen und auch durch stressbedingte Magenaktivitäten. Wenn du könntest, würdest du schnell etwas leicht Verdauliches essen, doch dein Magen knurrt wie gesagt eher spontan und mitten im Gespräch mit einer schönen Frau oder mit deinem Chef, der mit dir gerade deine Karriere bespricht. Es gibt gegen die (nur leicht) unangenehme Lage die beiden Mittel, einen Schluck stilles warmes Wasser zu trinken (entkrampft den Magen) und einfach über den knurrenden Magen zu reden. Das kann scherzhaft geschehen. Du kannst diese beiden Mittel auch kombinieren. Magenknurren wird im Allgemeinen verziehen.
Tipp Nummer 4: Niesen und Husten
Wir müssen niesen, das ist ein Schutzreflex genauso wie das Husten. Damit werden Allergene oder Fremdkörper aus den Atemwegen entfernt. Darüber hinaus gibt es ein sehr deutliches Niesen als Stressentlastung, wenn du zum Beispiel bemerkst, dass du heute deine Aufgaben schaffen wirst. Man darf ein Niesen nicht unterdrücken, damit würde man nämlich den Druck in den Kopf oder die Nebenhöhlen leiten, wo schlimmstenfalls kleine Gefäße reißen könnten. Diese Gefahr ist allgemein bekannt, daher wird Niesen in unserer Kultur toleriert und mit einem freundlichen “Gesundheit!” quittiert (in anderen Kulturen wie der asiatischen nicht). Dennoch kann es nerven und gilt nicht als besonders schick. Wende dich ab, wenn du ein Herannahen spürst, halte dir schon vorsorglich ein Taschentuch vor die Nase, versuche das Geräusch eher klein zu halten und bedanke dich anschließend höflich für die vielen Glückwünsche zu deinem gelungenen Niesen. Wenn dich ein Niesanfall plagt, was bei Allergikern vorkommen kann, verlasse unter Verweis auf deine Schwierigkeiten den Raum.
Beim Husten verhältst du dich ähnlich. Wende dich von der Gesellschaft ab, halte dir die Hand vor den Mund und Huste in deine Handfläche. Wenn du nicht mehr zu husten aufhören kannst, verlasse den Raum. Besorge dir etwas Warmes zu trinken oder nötigenfalls ein Lutschbonbon, das beruhigt den Hals.
Tipp Nummer 5: Blähungen und Flatulenzen
Wir wollen zunächst zwischen Blähungen und Flatulenzen unterscheiden. Die Blähungen spielen sich nur im Darm ab, die Luft verlässt deinen Körper nicht. Nichtsdestotrotz sind sie oft sehr deutlich zu hören. Bei den Flatulenzen hat es die Luft dann nach außen geschafft, was gar nicht immer hörbar, aber praktisch immer riechbar ist und einen gesellschaftlichen Fauxpas erster Güte darstellt. Diesen musst du vermeiden, du bist sonst in der betreffenden Gesellschaft für immer durchgefallen.
Wiederum gibt es etliche Ursachen für überstarke Blähungen (ungünstige Ernährung, aber auch eine unerkannte Lebensmittelallergie und vor allem Stress), doch darum geht es hier weniger. Vielmehr stellen wir uns die Frage: Was tun?
Da gibt es nur einen Ratschlag: Vermeide die Peinlichkeit um jeden Preis, bekämpfe den Luftstrom und suche nötigenfalls unter einem Vorwand das Weite. Idealerweise suchst du die Toilette auf, denn dort gehört die Luft in deinem Darm hin.
Tipp Nummer 6: Toilettengeräusche
Es ist schon eigenartig, dass wir alle wissen, dass jeder Mensch solche Geräusche verursacht, und sie uns dennoch so peinlich sind. Das hat auch etwas mit Gewohnheiten und Abgrenzung zu tun. In Situationen, wo sich Menschen nicht ausweichen können – beim Militär, auf See oder auf einer Geburtsstation –, hören sie voneinander und nehmen das ganz selbstverständlich hin. Im normalen gesellschaftlichen Leben ist das aber nicht so. Verhalte dich gegen solche Geräusche auf der Toilette eher ruhig, nimm dir Zeit, lass der Luft Zeit, deinem Körper zu entweichen, und spüle nötigenfalls mehrmals, um eine unverdächtige Geräuschkulisse zu erhalten. Mach dir vor allem nicht zu viele Gedanken.
Frauen gehen gemeinsam auf die Toilette, setzen sich in benachbarte Kabinen und schwatzen ein wenig während ihres Geschäfts. Ob sie dabei ihre Toilettengeräusche unterdrücken? Wir Männer wissen es nicht.
Tipp Nummer 7: Gähnen
Gähnen ist nicht peinlich, gilt aber als Ausdruck von Langeweile, obwohl jeder weiß, dass es häufiger durch Stress und Übermüdung verursacht wird. Halte dir auf jeden Fall die Hand vor den Mund, wenn du gähnst, wende dich dezent ab und entschuldige dich nötigenfalls kurz. Es gibt Situationen vor allem im geschäftlichen Bereich, in welchen du kein Gähnen zeigen darfst. Dort wird es als mangelnde Selbstbeherrschung identifiziert, du verlierst damit ganz erheblich an gutem Ruf.
Tipp Nummer 8: Schnäuzen
In unserer Kultur gilt das Schnäuzen als etwas ganz Selbstverständliches, das ist es aber nicht. In Asien ist es als extrem unfein verpönt (so ähnlich wie bei uns eine hörbare Flatulenz). Wenn wir uns überlegen, was da alles aus unserer Nase kommt und vor allem wie das klingt, dann sehen wir ein, dass unsere Umgebung das nicht unbedingt wissen will. Vermeide es auf jeden Fall, dich bei Tisch zu schnäuzen. Du musst dann leider aufstehen und kannst in europäischer oder amerikanischer Gesellschaft durchaus einige Schritte beiseite gehen, ohne dich zu verstecken – man wird deine Rücksichtnahme zu schätzen wissen. In Asien allerdings musst du den Raum verlassen.
Tipp Nummer 9: Handygeräusche
Die Smartphonegesellschaft hat ein erhebliches Problem mit den Smartphones der anderen. Schon längst hat sich eine entsprechende Etikette etabliert: In Konzerten, aber oft auch bei Besprechungen oder in Restaurants wird regelrecht verlangt, die Smartphones auszuschalten. Es geht dabei um ihre Geräusche und natürlich auch um die Aufmerksamkeit, die ihnen ihre Besitzer widmen. Die gefühlte Belästigung durch die Smartphones der anderen ist gestiegen, was einfach daran liegt, dass die Geräte immer mehr und dichtere Informationen bieten und uns daher blitzartig in ihren Bann ziehen, sodass wir unsere Umgebung vergessen. Diese möchte wahlweise wissen, was wir denn da so spannend finden (beispielsweise wenn es unsere Partner sind), in anderen Fällen will sie es rein gar nicht wissen und auch nicht vom Klingel-, Mail- und WhatsApp-Ton unseres Smartphones behelligt werden. Schalte es in Gesellschaft einfach mal ab. Das wird dich und deine Mitmenschen glücklicher machen, glaube mir.
Tipp Nummer 10: Kopfhörer- und Lautsprechergeräusche
Du sitzt in der U-Bahn und hast deine In-Ears auf. Du hörst deine Lieblingssongs und denkst, deine Umgebung hört nichts davon, doch da könntest du dich irren. Manchmal hört jemand neben dir deine Musik ganz leise mit, was besonders nervt, denn sein Unterbewusstsein versucht nun, diese Musik zu identifizieren. Das ist ein mögliches Störszenario in Bezug auf Kopfhörer- und Lautsprechergeräusche.
Ein anderes ergibt sich, wenn du im Auto deine Boxen aufdrehst und dann an der Ampel stehst. Der Mensch im Wagen neben dir will aber deine Musik nicht hören. Vielleicht ist er Klassik-Fan, vielleicht denkt er gerade über etwas nach. Dass er gerade in genau derselben Stimmung wie du ist und genau deine Musik ebenso gern hören würde, ist äußerst unwahrscheinlich. Gehe ihm also nicht auf die Nerven. Höre laute Musik nur, wenn du wirklich allein damit bist. Wenn du dabei Gesellschaft brauchst, begib dich auf eine Party oder Disco.
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