Inhalt:
Tipp 1: Richtige Ernährung
Tipp 2: Zurückhaltung bei Genussmitteln
Tipp 3: Sport betreiben
Tipp 4: Depression erkennen
Tipp 5: Darmkrebs: Früherkennungs- und Vorsorgeuntersuchungen wahrnehmen
Tipp 6: Prostata-Untersuchung
Tipp 7: Cholesterin
Tipp 8: Nierensteine und Nierenfunktionen
Tipp 9: Zahnpflege für Männer ab 50
Tipp 10: Gelenke
Im Alter ab 50 kannst du immer noch fit und vital bleiben, doch du musst mit deinem Körper nun besonders behutsam umgehen. Die Baustellen können sich häufen, du solltest sie beobachten und rechtzeitig gegensteuern.
Tipp Nummer 1: Richtige Ernährung
Du brauchst nun deutlich weniger Nahrung, dein Stoffwechsel hat komplett auf Sparflamme umgestellt. Der Prozess beginnt schon nach dem 30. Lebensjahr, nun wird er sehr deutlich spürbar. Praktisch im Jahrestakt wirst du feststellen, dass du deutlich weniger isst, wenn du deinem wirklichen Bedürfnis folgst. Wenn nicht, wirst du sehr schnell sehr dick und bekommst massive körperliche Probleme. Fette Wurst und selbst das saftige Steak sind eigentlich nichts mehr für dich und sollte nur noch gelegentlich gegessen werden.
Genuss ist das Zauberwort, wenn du weiter zufrieden essen möchtest: Koche dir selbst sehr gesunde Sachen, mache dir Salate und probiere unbedingt andere, kalorienarme Küchen aus exotischen Regionen aus.
Eine Gefahr in diesem Alter ist das Stressessen: Du könntest sogar vollkommen ungesunde Chips in dich hineinstopfen. Kompensiere Stress unbedingt auf andere Weise, am besten mit mäßigem Sport, den du ruhig täglich durchführen kannst.
Tipp Nummer 2: Zurückhaltung bei Genussmitteln
Wenn du es noch nicht geschafft hast, wird es jetzt höchste Zeit, Zigaretten und Alkohol zu meiden. Letzteren kannst du vielleicht in sehr geringen Maßen genießen. Rotwein würde sich anbieten, die sehr guten Sorten stärken die Herzgesundheit. Was du vermeiden solltest, sind allzu viele Süßigkeiten und andere extrem ungesunde Lebensmittel wie Chips. Knacke dir lieber zur Entspannung ein paar Nüsse. Das einzige Genussmittel, das praktisch nicht schadet, ist Kaffee. Dieser war lange Zeit verrufen, doch die Bedenken sind längst ausgeräumt: Kaffee ist gesund, auch zehn Tassen am Tag schaden nicht, wenn du danach noch schlafen kannst. Eine große Herausforderung ab 50 ist es, den körperlichen Genuss auf andere Freuden des Lebens umzustellen. Das kann unter anderem eine befriedigende Sexualität sein.
Tipp Nummer 3: Sport betreiben
Du darfst jetzt auf keinen Fall bequem werden, doch auch sehr exzessiver Sport ist nichts mehr für dich. Es könnte passieren, dass du nach einem kleineren Krafttraining nachts Muskelkrämpfe bekommst. Das dürfte eine neue, beunruhigende Erfahrung für dich sein. Du kannst natürlich mit Magnesiumtabletten gegensteuern, doch diese sind leider kein Allheilmittel, sie helfen nur begrenzt. Der Sport ab 50 ist ein kompliziertes Thema. Du brauchst ihn dringender denn je, doch du musst deine Muskeln und Gelenke dabei tunlichst schonen. Lerne vielleicht etwas Neues wie Standardtänze, die großen Spaß machen und genau die Art von Bewegung erfordern, die dein Körper jetzt benötigt. Radeln geht immer, Schwimmen auch, Joggen in Maßen, Krafttraining – selbst Kniebeuge – nur mit größter Vorsicht.
Tipp Nummer 4: Depression erkennen
Mit 50 Jahren stehst du wahrscheinlich kurz vor dem Zenit deiner Karriere. Es ist Zeit, Bilanz zu ziehen. Das kann dich in eine Sinnkrise stürzen, denn du weißt, dass du für nicht erreichte Ziele keine Zeit mehr hast. Paradoxerweise befindest du dich gleichzeitig in geistiger Hinsicht auf einem Höhepunkt: Du hast umfassende berufliche und persönliche Erfahrungen gesammelt, deine Netzwerke sind bestens ausgebaut, man braucht dich überall (auch in der Familie), deine Aufgaben und Vorhaben sind so vielfältig wie nie zuvor. Du hast das Gefühl, dass die Zeit rast. Das überfordert dich bisweilen. Körperlich wird das Desaster verstärkt, denn dein Testosteronspiegel sinkt, du könntest allein deswegen unter Depressionen, Schlafstörungen und Potenzproblemen leiden. All das ist nicht zwingend, aber eine mögliche Gefahr. Du musst sie beachten, dir bei möglichen Depressionen professionelle Hilfe holen und ansonsten dein Leben so sortieren, dass du in den nächsten 30 Jahren damit zurechtkommst.
Tipp Nummer 5: Darmkrebs: Früherkennungs- und Vorsorgeuntersuchungen wahrnehmen
Die Gefahr von Darmkrebs steigt ab dem 50. Lebensjahr signifikant. Er ist aber heilbar, wenn er rechtzeitig erkannt wird. Die Früherkennung ist bei dieser Krebsvariante sehr gut möglich. Daher solltest du die kostenlosen Früherkennungsuntersuchungen wahrnehmen, welche die gesetzlichen Kassen in vielen wohlhabenden Ländern Europas, der Bevölkerung anbieten. Sie umfassen eine Befragung, einen Stuhltest und die Tastuntersuchung. Viele Tumore sitzen nahe des Darmausgangs. Rund 30 % aller kolorektalen Karzinome kann der Arzt schon mit dem Finger ertasten. Wenn weitere Risikofaktoren gegeben sind (bestimmte Vorerkrankungen, Krebsfälle in der Familie), ist eine zusätzliche Darmspiegelung möglich. Zwischen dem 50. und 55. Lebensjahr solltest du jährlich den Schnelltest auf Blut im Stuhl durchführen lassen, ab deinen 56. Lebensjahr überlege dir die Koloskopie auszuwählen. Nutze mögliche Vorsorgeuntersuchungen, die von deiner Krankenversicherung angeboten werden!
Tipp Nummer 6: Prostata-Untersuchung
Erkrankungen der Prostata sind eine weitere Gefahr ab 50, es handelt sich hierbei um die männliche Vorsteherdrüse. Sie lässt sich vom Enddarm aus ertasten. Ein typisches Krankheitsbild ist die Prostatitis, das ist eine Prostata-Entzündung. Sie lässt sich relativ leicht und wirksam therapieren. Gefährlicher sind die benigne Prostatahyperplasie, eine gutartige Vergrößerung, die aber zur Harnabfluss-Störung führt und einen lebensbedrohlichen Blasenverschluss auslösen kann, sowie der bösartige Prostatakrebs. Dieser verursacht nach dem Lungen- und dem Dickdarmkrebs die häufigsten vorzeitigen Todesfälle bei Männern. Es gibt sehr gute Untersuchungsmöglichkeiten der Prostata, die du wahrnehmen solltest. Neben dem Abtasten sind weitere Methoden die Ultraschalluntersuchung und die Computertomografie sowie die Elastografie. Dieses neue bildgebende Verfahren zeigt Tumorareale deutlich an. Auch das ultraschallgestützte HistoScanning hilft sehr gut bei der Krebsfrüherkennung. Frage deinen Arzt nach den Untersuchungsmöglichkeiten. Einige moderne Verfahren werden noch nicht überall angeboten.
Tipp Nummer 7: Cholesterin
Das Wort Cholesterin ist undifferenziert in den allgemeinen Wortschatz übergegangen, was zu einiger Verwirrung führt. Der Naturstoff, den es in allen Mensch- und Tierzellen gibt, ist an sich nicht schädlich, sondern nötig, denn er stabilisiert die Zellmembranen, hilft bei der Funktion der Nervenzellen und hat diverse weitere Aufgaben bis hin zur Produktion von Sexualhormonen. Grundsätzlich sind das “gute” HDL- und das “schlechte” LDL-Cholesterin zu unterscheiden, wobei auch diese Unterscheidung zu plakativ ist. Wir brauchen beide Arten, allerdings können sowohl ein zu hoher LDL- als auch ein zu niedriger HDL-Spiegel gefährlich werden. Letzteres geschieht eher selten, aber der LDL-Cholesterinspiegel fällt ernährungsbedingt oft viel zu hoch aus. Der Gesamtcholesterinspiegel nimmt in höheren Lebensjahren zu, daher musst du nun vor allem auf den LDL-Spiegel aufpassen. Wenn er zu sehr ansteigt, vergrößert sich deutlich das Risiko für Arteriosklerose mitsamt ihren Folgeerkrankungen. Ein exakter optimaler LDL-Wert für alle Menschen lässt sich nicht nennen. Das Optimum verändert sich altersabhängig, außerdem hängt es vom CV-Risiko (Herzkreislauf-Gesamtrisiko) ab.
Es gilt: Je höher dein Gesamtrisiko auch aufgrund anderer Krankheitsbilder ist, am Herz-Kreislauf-System zu erkranken, desto niedriger sollte dein LDL-Spiegel ausfallen. Senken kannst du ihn durch eine gesunde Ernährung mit wenig Zucker, die beispielsweise an der Mittelmeerkost mit viel ungesättigten Fettsäuren ausgerichtet ist.
Tipp Nummer 8: Nierensteine und Nierenfunktionen
Nierensteine können in jedem Alter ein Problem sein, doch leider wächst das Risiko mit den Lebensjahren. Wenn du davon betroffen bist, könnten sie deine Nierenfunktionen auf Dauer beschädigen. Eine jüngere kanadische Studie verweist darauf, dass schon ein einziges, mit einem Stein verbundenes Nierensteinleiden das Risiko für eine nachfolgende chronische Niereninsuffizienz signifikant erhöht. Diese könnte auch Jahre später folgen. Die kanadische Kohortenstudie wurde 2012 im BM („Britisches Ärzteblatt“, 345: e5287) veröffentlicht. Darüber hinaus lösen Nierensteine heftige Koliken aus, die eine Behandlung erzwingen. Diese wiederum führt zur Entfernung des Steins, sodass selten eine direkte Organschädigung eintritt. Allerdings sind Nierensteine vielfach nur ein Symptom für andere Störungen außerhalb der Niere, welche die Bildung von Konkrementen begünstigen. Diese Störungen wiederum können auch die Niere beschädigen. Entsprechende Krankheitsbilder wären unter anderem die Zystinurie und die Hyperoxalurie.
Tipp Nummer 9: Zahnpflege für Männer ab 50
Sehr viele Menschen haben mit 50 Jahren schon einen oder zwei Zähne verloren. Unser Gebiss ist von seinem Ursprung her eigentlich für ein Lebensalter von rund 50 Jahren konstruiert, viel älter wurden unsere Vorfahren selten. Nun sind wir viel gesünder und müssen mit 50 daran denken, dass wir wahrscheinlich noch 30 bis 40 Jahre lang unsere Zähne brauchen. Der Zahnverlust ist zwar fast unvermeidlich, du hast also hoffentlich die richtige Versicherung, die auch den Zahnersatz übernimmt. Doch du kannst ihn mit der richtigen Zahnpflege deutlich verzögern. Dein wichtigstes Mittel hierfür ist eine elektrische Zahnbürste, deren Borsten mit Schallschwingungen (nicht rotierend) in Bewegung gesetzt werden. Die rotierenden Borsten eignen sich für jüngere Menschen, ab 50 kommt nur das Verfahren mit den Schallschwingungen infrage. Du kannst ein preiswertes Modell wählen, spezielle Funktionen wie unterschiedliche Geschwindigkeiten benötigst du nicht. Damit putzt du dir gründlich nach jedem Essen – auch nach jedem Stück Schokolade oder Nuss, nach jeden Teller Salat – die Zähne. Putze sie immer, wenn du etwas im Mund hattest, und sei es 20 Mal am Tag. Die Zähne müssen sauber bleiben. Außerdem verwendest du nach jedem Zähneputzen eine preiswerte, aber von Stiftung Warentest gut bewertete Zahnspülung. Wenn es dann noch Probleme gibt, musst du damit zum Zahnarzt.
Tipp Nummer 10: Gelenke
Ein weiteres Problem droht mit 50 in den Gelenken. Sie sind allmählich verschlissen und könnten schmerzen. Hilfreich sind mäßige Bewegung und die richtige Ernährung. Du darfst auch nicht zu schwer werden, denn Gelenke, die viel tragen müssen, verschleißen schneller. Viel Fleisch und fette Wurst solltest du meiden, Lachs mit seinen Omega-3-Fettsäuren wiederum ist hilfreich, denn er wehrt die für die Gelenke schädliche Arachidonsäure ab. Iss auch Nüsse, verwende Raps- und Olivenöl, denke an das gute Vitamin D und vergiss die Mineralstoffe Calcium, Magnesium und Zink nicht.
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Ich habe die 50 mittlerweile schon überschritten und sollte wohl endlich dazu übergehen, regelmäßig meine Vorsorgeuntersuchungen wahrzunehmen. Ich wusste nicht, dass das Risiko für Darmkrebs ab dem 50. Lebensjahr signifikant steigt. Auf alle Fälle werde ich den Schnelltest auf Blut im Stuhl wahrnehmen und mich auch um einen Termin zur Koloskopie bemühen.
Einige Tipps, wie beispielsweise gute Ernährung und Sport erfülle ich bereits. Ich werde nun aber öfters zu Vorsorgeuntersuchungen gehen und einen Herz-Kreislauf Check up machen lassen. Es ist auch interessant, dass das Gebiss nur für 50 Jahre konzipiert ist. Ich werde gut darauf aufpassen.
Vielen Dank für die Gesundheitstipps für Männer ab 50. Mein Onkel ist Darmkrebs-vorbelastet versucht sich deshalb so gesund wie möglich zu ernähren und geht regelmäßig zur Darmspiegelung. Gut zu wissen, dass das Darmkrebsrisiko ab dem 50. Lebensjahr stark ansteigt und man Früherkennungsuntersuchungen deshalb wahrnehmen sollte.
Mein Mann ist Mitte 50, aber war bisher noch bei keiner einzigen Prostata-Untersuchung. Ich werde ihm sagen, dass dies ab 50 Jahren empfohlen wird. Ich wusste gar nicht, dass als Untersuchungsmethode nicht nur das Abtasten der Prostata in Frage kommt, sondern auch eine Computertomografie.
Darmkrebs ist ein Problem die leider einige von meinen Verwandten in meiner Familie getroffen hat. Gut zu wissen, dass seit 50. Lebensjahr eine Vorsorgeuntersuchung zur Darmkrebserkennung notwendig sind. Ich werde diesen Rat auf jeden Fall beachten und befolgen. Ich bin auf der Suche nach weiteren Infos auf diese Webseite gestoßen: https://www.fidler-straka.at/leistungen/vorsorgeuntersuchung