Inhalt:
Info 1: Generelles zur Schuhpflege
Info 2: Die Pflege beginnt schon beim Kauf
Tipp 1: Die richtige Schuhgröße
Tipp 2: Lederschuhe langsam trocknen lassen
Tipp 3: Reinigung von Schuhen aus Textilmaterial
Tipp 4: Pflege von Schuhen mit Fell
Tipp 5: Pflege von Schuhen mit Metallic-Finish
Tipp 6: Pflegetipps für Veloursleder
Tipp 7: Schuhe aufspannen
Tipp 8: Durchwechseln der Schuhe
Tipp 9: Pflege von Glattleder
Tipp 10: Aufbewahrung von Schuhen
Wenn du dir neue Schuhe kaufst, erhältst du ab einer bestimmten Preisklasse vom Hersteller bzw. Verkäufer ausführlichere Tipps zur Schuhpflege. Diese solltest du durchaus ernst nehmen. Menschen mit ungeputzten Schuhen vertraut niemand. Gerade Männer sind für diese Schwäche berüchtigt. Widerlege das Klischee, dass wir Männer die äußere Pflege in Höhe des Bauchnabels einstellen und untenrum gern schmuddlig sind – putze deine Schuhe! Du trittst damit unmittelbar vorteilhafter auf, erhältst langfristig die Optik deiner Schuhe und verschaffst dir selbst außerdem ein viel angenehmeres Tragegefühl.
Generelles zur Schuhpflege
Nicht nur die regelmäßige, sondern vor allem die richtige Schuhpflege sorgt für die Haltbarkeit von Schuhen. Wenn du teurere Schuhe anschaffst, weil du sie beispielsweise im Beruf benötigst oder weil du sie einfach magst, sparst du durch eine effiziente Schuhpflege also richtig Geld. Vielleicht kannst du dieses gepflegte Paar dann ein bis zwei Jahre länger anziehen (oder noch nach vielen Jahren, weil die Mode sich wiederholt). Besonders bei Echt-Leder ist die Pflege das A und O. Du brauchst hierfür aber die richtige Pflegetechnik und auch die passenden Pflegeprodukte. Viele Männer denken über dieses Thema gar nicht nach, deswegen greife ich es an dieser Stelle auf.
Ich sage es ungern: Aber die Österreichischen oder Deutschen (vor allem die Männer) sind echte Schuhpflege-Muffel. Setze dich von dieser ignoranten Masse ab und falle fortan mit gepflegten Schuhen auf. Du wirst staunen, wie viele Punkte dir das einbringt. Denke aber daran, dass du für eine gute Schuhpflege mehr als etwas Creme, einen Lappen und eine Bürste benötigst.
Dieser Pflegeprozess verläuft nämlich ganzheitlich: Er beginnt schon beim richtigen Anziehen des Schuhes, setzt sich mit dessen Benutzung und dem Ausziehen fort und schließt auch das richtige Ruhen danach ein. Ein Hineinquetschen deines Fußes ist schlecht für den Schuh. Öffne ihn richtig, verwende nötigenfalls einen Schuhanzieher. Damit vermeidest du einen gequetschten Schuh und darüber hinaus auch einen gestressten Fuß sowie verrutschte Socken. Die Fersenkappe deines Schuhs leiert nicht so schnell aus und verknickt auch nicht, das Leder wirft keine Falten und bleibt dadurch viel länger glatt und schön. Dasselbe betrifft das Ausziehen. Trete dabei nicht hinten auf die Fersenkappe, sondern gehe rücksichtsvoll mit deinem Schuh um. Öffne die Schnürung, lockere die Schnürsenkel und ziehe den Schuh behutsam mit der Hand aus. Dann gönne deinem Schuh eine Pause, und zwar für die doppelte Zeit, die du ihn getragen hast. Dabei entweicht die Feuchtigkeit, das Leder oder sonstige Material erholt sich. Verwende auch für Lederschuhe einen Schuhspanner. All diese Hinweise kommen zur eigentlichen Pflege mit Schuhpflegemitteln hinzu.
Die Pflege beginnt schon beim Kauf
Kaufe deine Schuhe möglichst nachmittags. Das hat etwas mit deinen Füßen zu tun: Sie schwellen während des Tages leicht an, bei einigen Menschen mehr, bei anderen weniger. Am Nachmittag passen die Schuhe so, dass du sie immer tragen kannst. Leicht zu kleine Schuhe quetschen nicht nur deine Zehen und Fersen, sondern leiern auch unweigerlich schnell aus. Da nutzt dann die ganze Pflege nichts. Hier kommen noch 10 Kernratschläge zur Schuhpflege.
Tipp Nummer 1: Die richtige Schuhgröße
Beim Kauf muss der Schuh wirklich die optimale Größe haben. Ohne Anprobieren geht nichts. Wenn du online kaufst, musst du dir mehrere Paar Schuhe mit benachbarten Größen schicken lassen (empfohlen: drei Paar) und die beiden nicht passenden Paare zurücksenden. Das bieten die Online-Verkäufer von vornherein an, weil sie das Problem kennen. Die richtige Größe ist die wichtigste Voraussetzung, um die Füße zu schonen und dem Schuh die passende Pflege angedeihen zu lassen, die auch wirklich etwas bringt. Du kannst ihn dann sehr lange tragen, er wird seine Form halten, wenn du pfleglich mit ihm umgehst. Ein zu kleiner Schuh wird im Zehen- und Fersenbereich ausgetreten. Mit zu großen Schuhen kannst du nicht laufen. Schuhe können auch die passende Länge (= Schuhgröße) haben, aber zu eng ausfallen. Sie werden dann im Ballenbereich ausgetreten, auch das bringt sie aus der Form.
Tipp Nummer 2: Lederschuhe langsam trocknen lassen
Wir kennen es alle noch aus unserer Kindheit: In feuchte Schuhe steckten unsere Eltern Zeitungspapier, um sie allmählich trocknen zu lassen. Die Methode wendet kaum noch jemand an, doch sie ist eigentlich nach wie vor zu empfehlen. Schuhe auf eine Heizung stellen ist eine schlechte Variante. Zumindest Echtleder leidet unter dem Wärmeschock, wenn es außerdem noch trocknen muss. Es wird dann unweigerlich spröde und sehr unansehnlich, nach einem Jahr könntest du so behandelte Schuhe dann entsorgen. Gib dem Leder also die Zeit, die es zum Trocknen bei normaler Temperatur benötigt. Dasselbe betrifft in Grenzen auch andere Materialien, doch Echtleder ist am empfindlichsten – und am wertvollsten.
Tipp Nummer 3: Reinigung von Schuhen aus Textilmaterial
Viele moderne Schuhe bestehen aus Textilien, die den Schmutz auf der Straße schnell aufnehmen, sich aber auch bei nur leichter Verschmutzung schon relativ leicht mit einer guten Textilbürste reinigen lassen. Du kannst sie durchaus feucht abbürsten. Danach lässt du sie ebenso wie Lederschuhe in Ruhe trocknen. Für stärkere Verschmutzungen besorgst du dir einen speziellen Textilreiniger für Schuhe. Damit diese Schuhe nicht so schnell den Schmutz aufnehmen, solltest du sie gelegentlich imprägnieren. Hierfür gibt es Sprays. Damit bleibt die Nässe draußen, was nicht nur die allzu starke Verschmutzung unterbindet, sondern nebenher auch deine Füße trocken hält. Für diese und alle anderen Schuhe kannst du, wenn sie endlich trocken sind, einen Schuhspanner verwenden. Dieser erhält die Form der Schuhe.
Tipp Nummer 4: Pflege von Schuhen mit Fell
Manche Schuhe und noch häufiger Stiefel haben einen Fellbesatz. Diesen reinigst du mit einer Bürste. Danach behandelst du das Fell mit Vario-Spray, das sich für verschiedene Materialien eignet. Das übrige Material des Schuhs – Textil oder Leder – musst du natürlich gesondert pflegen. Der Aufwand ist hoch, doch er lohnt sich zugunsten der Optik.
Tipp Nummer 5: Pflege von Schuhen mit Metallic-Finish
Nappalederschuhe werden gelegentlich mit einem speziellen Metallic-Finish versehen. Man vermutet auf den ersten Blick, dass so ein Material wasserdichter ist, doch leider ist das Gegenteil der Fall. Das Metallic-Finish ist nur eine Farbe, die Feuchtigkeit aufnimmt, dabei sogar in Teilen verschwinden kann und das Nappaleder darunter überhaupt nicht schützt. Es gibt andere Varianten von Schuhbeschichtungen, so etwa Lederschuhe mit Folie, die durchaus sehr gut Wasser abhalten. Was du nun für einen Schuh gekauft hast, wie also die Materialien in all ihren Details beschaffen sind, durchschaust du nicht immer. Achte daher bei so einer auffälligen, aber meistens empfindlichen Optik (nur gemacht für schönes Wetter) von Anfang an auf eine gründliche Imprägnierung. Es gibt neben Imprägniersprays auch sehr milde, daher gut geeignete Cremes für diese Pflege.
Tipp Nummer 6: Pflegetipps für Veloursleder
Dieses Leder lässt sich allein durch gutes Abbürsten reinigen, doch es gibt auch hierfür spezielle Pflegesprays. Die Imprägnierung ist bei Veloursleder sehr wichtig, es ist extrem nässeempfindlich. Eigentlich solltest du solche Schuhe, die es unter anderem von Markenherstellern wie Gucci gibt, nur bei trockenem Wetter tragen, doch wer kann das schon garantieren? Wenn du Veloursleder imprägnierst, halte die Spraydose mindestens 25 cm vom Schuh entfernt. Am besten schützt du deine Hände und Unterarme. Lass das Spray sich mit feinem Nebel auf dem Velours sehr gleichmäßig verteilen, ansonsten bekommt dieses dunkle Flecken vom Spray. Diese lassen sich schlecht mit der Bürste verteilen. Es sind extrem schicke, aber auch schwer zu pflegende Schuhe.
Tipp Nummer 7: Schuhe aufspannen
Den Schuhspanner habe ich schon erwähnt, er bringt wirklich etwas. Du bekommst ihn in verschiedenen Größen, er besteht aus edlem Holz (zum Beispiel Zeder) und kostet keine Unsummen – in Holzausführung rund 20 bis 30 Euro pro Paar. Dazu rate ich dir, denn das Holz soll die Feuchtigkeit im Schuh aufnehmen, billiger Kunststoff kann das nicht. Lederschuhe profitieren ungemein von dieser Hilfe. Sie erhält langfristig das gute Aussehen deines Schuhs.
Tipp Nummer 8: Durchwechseln der Schuhe
Wie oben erwähnt benötigen Schuhe eine Pause nach dem Tragen. Da diese Pause doppelt so lang wie die Tragedauer ausfallen soll, kannst du ein Paar Schuhe, das du am Vortag von morgens bis abends getragen hast, am nächsten Tag nicht schon wieder anziehen. Darunter leidet das Leder. Es kann nicht natürlich trocknen und wird sich daher unweigerlich verformen und verfärben. Feucht ist es nach dem Tragen immer, denn dein Fuß gibt schließlich auch Feuchtigkeit ab.
Es hilft also nichts: Du benötigst mehrere (mindestens zwei) Paar ordentliche Schuhe vor allem dann, wenn du täglich im Büro mit Lederschuhen erscheinst.
Nun könntest du dir zwei identische Paare anschaffen, das wäre witzig, manche Männer machen das wirklich. Dieselben Männer besitzen 20 identische Hemden, die sie täglich wechseln. Sie sehen daher immer gleich aus, doch so etwas wäre kommunikationsbedürftig, weil du sonst in den Verdacht gerätst, deine Sachen nicht zu wechseln. Darüber willst du wiederum nicht sprechen, im Büro gibt es wahrlich genug wichtigere Themen. Kaufe dir also zwei oder mehr unterschiedliche Paar Schuhe und zeige deinen Kollegen auf diese Weise, dass du die Schuh-Etikette kennst und alles über Schuhpflege weißt – und daher dasselbe Paar nicht zwei Tage lang hintereinander anziehst. Deine Schuhe und übrigens auch deine Füße danken es dir. Ein feuchter Schuh kann Fußpilz verursachen.
Tipp Nummer 9: Pflege von Glattleder
Ach ja – hier haben wir den Punkt, an den du zuerst beim Thema Schuhpflege gedacht hast. Wir alle denken dabei an das Abbürsten, eincremen und blankbürsten von Lederschuhen, doch das ist nur eine von vielen Varianten der Schuhpflege, wie du siehst. Sie ist aber ebenso wichtig. Lederschuhe pflegst du auf diese Weise erst, wenn sie trocken sind. Sie könnten dann manchmal weiße Wasserflecken haben, das bekommt die Creme aber weg. Sie nimmt auch feineren Schmutz auf, darüber hinaus deckt sie das Leder farblich neu. Achte also auf die passende Farbe der Schuhcreme. Für sehr hochwertiges Leder verwendest du farblose Creme, um den Lederfarbton nicht zu beeinträchtigen.
Tipp Nummer 10: Aufbewahrung von Schuhen
Ob mit oder ohne Schuhspanner: Schuhe brauchen Luft zum Atmen. Sie brauchen keine heiße Fläche unter sich (siehe oben). Ein Schuhschrank ist der perfekte Aufbewahrungsort, auf Reisen fühlen sich Schuhe in einem Sack (Baumwolle, Leinen) sehr wohl. Die Schuhschachtel geht aber auch.
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